Göttingen/ Hann. Münden. Mit einer kleinen Anfrage zur schriftlichen Beantwortung hat sich die CDU-Landtagsabgeordnete Carina Hermann an die Niedersächsische Landesregierung gewandt. Die Abgeordnete, die die Wahlkreispatenschaft für Hann. Münden übernimmt, möchte von der rot-grünen Landesregierung wissen, wie diese die Stadt bei der Sanierung der Hängebrücke plant zu unterstützen.
„Mit ihren zwei markanten Pylonen überspannt die Hängebrücke seit über 120 Jahren die Fulda und verbindet Altmünden mit dem Tanzwerder. Die Brücke hat nicht nur historischen Wert, sondern ist für den Fußverkehr zwischen Altmünden und der Innenstadt von hoher Bedeutung“, erklärt Hermann.
Die Sperrung sei aus Gründen der Verkehrssicherung nicht nur verständlich, sondern notwendig. Hermann könne jedoch verstehen, dass sich Anwohner eine Perspektive wünschen. „Die Haushaltslagen vieler Kommunen sind angespannt und kostspielige Sanierungsvorhaben sind häufig nicht schnell zu realisieren, schon gar nicht, wenn der Haushalt durch andere Infrastrukturmaßnahmen belastet wird“, beschreibt die CDU-Abgeordnete die Situation, die in vielen Kommunen in Niedersachsen vorherrscht, so auch in der Dreiflüssestadt.
Die Landesregierung müsse Infrastruktur und deren Erhalt unterstützen, gerade wenn diese für den Fußverkehr eine hohe Bedeutung hat, so Hermann.
Folgender Vortext und Fragen wurden an die Landesregierung übermittelt:
Die Hängebrücke (Eröffnung im Jahr 1901) in Hann. Münden, die als Fußgängerbrücke die Fulda überquert und den Stadtteil Altmünden mit der Flussinsel Tanzwerder verbindet, ist seit dem 14. Dezember 2022 für den Verkehr auf unbestimmte Zeit gesperrt. Der vollständigen Sperrung vorausgegangen war eine Routineüberprüfung des Bauwerks durch den Landesrechnungshof Niedersachsen, der der Hängebrücke die „Note 4“ gab. Insbesondere der Zustand der beiden Pylonen habe zur vollständigen Sperrung geführt.
Als Verbindung zwischen dem Hann. Mündener Stadtteil Altmünden und dem Tanzwerder, über den die Innenstadt fußläufig erreicht werden kann, verkürzt die Hängebrücke den Fußweg zwischen zwei Hann. Mündener Stadtteile (Altmünden – Innenstadt).
Auf ihrer Website spricht die Verwaltung der Stadt Hann. Münden von einem noch nicht genau zu bezifferndem, jedoch wahrscheinlich mittlerem sechsstelligem Betrag für eine grundlegende Sanierung des Bauwerks. Mit Blick auf die Haushaltslage der Stadt Hann. Münden und weiterer größerer Bauvorhaben im Straßenbau sei eine Realisierung des Sanierungsvorhabens nicht möglich.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:
1. Wie viele Fußgängerbrücken sind in Niedersachsen derzeit vollständig für den Verkehr gesperrt?
2. Für wie viele der unter Frage 1 erfragten Fußgängerbrücken kann ein potenzielles Datum zur Wiedereröffnung genannt werden? (Es wird um tabellarische Auflistung der Brücken samt derzeitigen Sanierungsstand und anvisierten Eröffnungsdatum gebeten.)
3. Wie viele der sich in Sanierung befindlichen Fußgängerbrücken werden mit Unterstützung des Landes saniert? (Es wird um tabellarische Auflistung mit Nennung der finanziellen Unterstützung (auch in Prozent) von Landesseite gebeten.)
4. Wie bewertet die Landesregierung die Bedeutung der Hängebrücke in Hann. Münden für den Fußverkehr?
5. Wie bewertet die Landesregierung die historische Bedeutung der Hängebrücke in Hann. Münden?
6. Wie plant die Landesregierung Städte hinsichtlich der Unterhaltung und Erneuerung von Verkehrsinfrastruktur (insbesondere mit Blick auf Fuß- und Radverkehr) zu unterstützen, deren finanzielle Handlungsspielräume durch andere Bauvorhaben eingeschränkt sind?